4:1 Heimpleite gegen Husumer SV

Im Duell der beiden Aufsteiger aus der Fußball-Landesliga Schleswig setzte sich erneut die Husumer SV gegen den Eckernförder SV durch. Der am Ende deutliche 4:1 (2:0)-Erfolg für die Gäste stand jedoch direkt nach der Pause auf der Kippe. Der ESV drängte auf das Anschlusstor und war erfolgreich. Doch die starke Drangphase der Eckernförder wurde unterbrochen. Zwei Platzverweise gegen die HSV und eine kurzzeitig giftige Atmosphäre auf und neben dem Platz spielten den Gästen am Ende sogar in die Karten.


Husum musste in Eckernförde ohne wichtige Leistungsträger wie Marvin Matthiesen, Niklas Ludwig und die beiden Angreifer Hendrik Fleige und Sebastian Kiesbye auskommen. „Solche Ausfälle stecken wir auch nicht mal eben so weg“, sagte Husums Trainer Torsten Böker. Dennoch musste der ESV wieder von Beginn an intensiv verteidigen und bekam von den Gästen keine Sekunde ohne Druck auf die Abwehr geschenkt. Elf Minuten konnten sich die Eckernförder wehren, dann traf Luca Steen zum 1:0 für die Nordfriesen. Nur vier Minuten später zog Tobias Wetzel ab und streifte mit seinem Schuss das ESV-Gehäuse. Die Gastgeber dagegen deuteten an, dass die Husumer Abwehr an diesem Tag durchaus zu knacken ist – Tim Schikorr gewann sehr viele Duelle gegen Bosse Wullenweber, aber in den Umschaltmomenten der Haberlag-Elf fehlte es am letzten Pass. „Es war für uns aber auch nicht einfach, denn Husum hat schon Klasse. Dennoch fand ich, dass wir im Vergleich zur Vorsaison wieder ein Stück näher an sie herangekommen sind“, sagte Haberlag.


Bis zur Pause hätte Husum jedoch noch höher führen können, denn zweimal wurden Maximilian Waskows Abschlüsse knapp vor der Linie in höchster Not geklärt (23., 35.). Kurz vor dem Ende der Halbzeit war es dann aber doch soweit. Ein Standard der Husumer wurde von Finn Christiansen auf den langen Pfosten geschlagen, wo Wullenweber sich im Kopfballduell gegen Schikorr durchsetzte und einnickte.


Jedoch änderte sich das Bild nach dem Seitenwechsel komplett. Gleich der erste Angriff der Hausherren war brandgefährlich, als Christopher Nommels Schikorr bediente, dieser aber etwas umständlich abschloss und das Tor knapp verfehlte. Nur eine Minute später brannte es wieder lichterloh im HSV-Strafraum, dieses Mal verpasste Nommels eine Stöterau-Hereingabe um Zentimeter. Die Eckernförder setzen die plötzlich verunsichert wirkenden Husumer unter Dauerdruck und erzwangen so den Ausgleich, als Christiansen eine Flanke ins eigene Tor köpfte. „Aus dieser Phase, auch wenn sie vielleicht nur 15 Minuten dauert, müssen wir mehr machen“, sagte Haberlag.


Der Spielfluss der nun ansehnlich kombinierenden Eckernförder wurde nämlich durch aufkommende Hektik jäh unterbrochen. Böker reklamierte nach 60 Minuten, dass der ESV den Ball nach einem Pass ins Seitenaus nicht an sein Team zurückgab und bezeichnete den Gegner mehrfach lautstark als „Dreckstruppe“. Die Eckernförder beharrten jedoch darauf, dass Husum einfach einen Fehlpass ins Aus gespielt hatte und gaben daher den Ball nicht zurück. Wer nun recht hatte, war schwer aufzulösen, aber die verbale Entgleisung Bökers könnte auch dafür gesorgt haben, dass er wenig später die Rote Karte sah. Vorher hatte Luca Steen ein hartes Foul an der Seitenlinie begangen und es kam zu einer kleinen Rudelbildung. Schiedsrichter Colmorgen griff nach kurzer Absprache mit seinem Assistenten an die Gesäßtasche und zückte Rot gegen Steen, was Böker noch mehr in Rage brachte. „Ich weiß nicht, wofür es die Roten Karten gab. Alles geht damit los, dass der ESV den Ball nicht an uns zurückgibt. Bei Steens Foul war gar nichts los. Das war Gelb und damit ist es gut!“, ärgerte sich Böker, der weiter auf das Gespann einredete und dann ebenfalls die Rote Karte sah.


Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten, schaffte es der ESV in der verbleibenden Zeit nicht mehr, erneut Druck aufzubauen. Husum wurde das Verteidigen des Vorsprungs leicht gemacht und nachdem Fabian Arndt per Lupfer das 3:1 erzielt hatte (74.), war die Partie entschieden. Den Schlusspunkt setzte Kevin Knitel (89.).


Eckernförder SV: Christensen – Lorenz (74. Medler), Knittel, Zülsdorff, Lietz – Engelbrecht (46. Stöterau) – Apitz, Nommels, Mohr, Altendorf (75. Mahrt) – Schikorr.


Husumer SV: Bielinski – Nagel, Wullenweber, Wetzel – Yassine, Lorenzen – Christiansen, Waskow, Steen – Arndt, Koschenz (74. Knitel).


SR: Colmorgen (Eintr. Groß Grönau).

 
Zuschauer: 200.


Tore: 0:1 Steen (11.), 0:2 Wullenweber (45.), 1:2 Christiansen (50., Eigentor), 1:3 Arndt (73.), 1:4 Knitel (89.).


Rote Karten: Steen (63., grobes Foulspiel).


Bes. Vork.: Rote Karte gegen HSV-Trainer Böker (63., Unsportlichkeit).


Quelle: Eckernförder Zeitung v. 09.09.2019


Das Stadionheft zum Spiel:

http://www.eckernfoerdersv.de/media/7416.pdf


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