Brief an den SHFV zum drohenden Lockdown Mannschaftssport
Erlass des Landes SH alarmiert den ESV
Sehr geehrter Herr Döring, sehr geehrter Herr Cassel, sehr geehrter Herr Kruse,
die Erlasslage zur Vorbereitung von Verordnungen auf Kreis- und Landesebene führen bei Erreichen des Inzidenzschwellenwertes 50 zügig zu einem faktischen Lockdown des Mannschaftssports und somit auch des Fußballs, außer im Profibereich.
Ich denke, dass viele Vereine erhebliche Probleme in diesem Fall bekommen werden, die in ihren Auswirkungen sehr viel gravierender sein werden als im Frühjahr.
Mit hohem Engagement haben Ehrenamtler an der Erstellung und Umsetzung von Hygienekonzepten gearbeitet und dabei auch manche Konflikte ausgetragen.
Trotz aller Mängel kenne ich keine Spielabsage, die auf einer "Durchseuchung" einer Mannschaft beruht. Es wird i. A. konsequent und frühzeitig der Spiel- und Trainingsbetrieb einzelner Mannschaften eingestellt oder, wie am letzten Wochenende bei uns geschehen, verzichten Spieler auf ihren Einsatz und den Besuch des Sportplatzes, weil im weiteren Umfeld ein Verdachtsfall besteht.
Soweit mir bekannt, ist mit Ausnahme des Bereiches Berchtesgarden, in keinem Hochinzidenzgebiet der Spiel- und Trainingsbetrieb eingestellt.
Schleswig-Holstein ist hier der Vorreiter. Was im Frühjahr richtig war, muss jetzt nicht richtig sein. Die Vereine im SHFV haben Hygienekonzepte entwickelt und setzen sie, sicherlich auch da und dort mit Mängeln, gewissenhaft um.
Ich kann nicht abschließend über die Richtigkeit des Erlasses vom 20.10. befinden, mir fehlt aber jeder öffentliche Diskurs hierzu. Ich hoffe der LSV und SHFV befindet sich in entsprechenden Gesprächen mit der Landesregierung (und den Abgeordneten).
In der Öffentlichkeit ist aktuell der Amateurfußball außerhalb der reinen Spieberichterstattung nicht präsent. Unrühmliche Ausnahme waren die Kieler Nachrichten, die den ESV aus unserer Sicht unberechtigt angeprangert hatten (Das Terrassenfoto zeigte das Gegenteil, von dem was behauptet wurde) . Es wird ansonsten zwar über die Profimannschaften gesprochen, aber über die vielen Mannschaften, die Tag für Tag mit ihren Spielern arbeiten und so sowohl im sozialen Bereich, in der Jugendpflege als auch in der Gesundheitsfürsorge arbeiten, wird kaum entsprechend berichtet.
Ich fürchte aktuell, dass der Schaden durch die anstehenden Maßnahmen größer sein wird, als der Nutzen. Schließlich zeigen Studien zum letzten Lockdown, dass sowohl Ernährung als auch Bewegungsfähigkeit stark gelitten haben. Wir selber konnten bei unseren Jüngsten entsprechende Mängel im Bereich Motorik und Koordination beobachten.
Ich bitte Sie die Interessen der Manschaftssportarten entsprechend zu vertreten, wie sie es zusammen mit dem Handballbund und dem Verband Volleyball bereits erfolgreich getan haben.
Mit sportlichen Grüßen
Bernd Klöser
Schriftwart
Eckernförder SV
Stadtwerke Arena
Bystedtredder 68
24340 Eckernförde