Derbysieger!! Der Haifisch frisst die Wölfe

In der Fußball-Landesliga Schleswig gelang dem Eckernförder SV ein 3:1-Heimsieg in Unterzahl gegen den Gettorfer SC vor nur 158 zahlenden Zuschauern. Der Derbybann ist damit gebrochen.

 

O’zapft is! Der Eckernförder SV hat am Freitagabend das Kreisderby gegen den Gettorfer SC mit 3:1 (0:0) gewonnen. Eine Stunde lang waren beide Teams sehr auf die Defensivarbeit bedacht und scheuten das Risiko. Erst das 1:0 des ESV löste die Handbremse und sorgte in der Schlussphase für ein rassiges Derby mit strittigen Szenen, weiteren Toren und einem Platzverweis. Am Ende jubelte nach fünf Jahren wieder die Mannschaft des ESV in einem Heimspiel gegen den Gettorfer SC und machte sich fast geschlossen auf, um auf dem Eckernförder Oktoberfest zünftig den Sieg zu feiern – und wohl auch zu begießen.

Die Gäste hatten Yannick Wolf doch noch aus Unna zum Spiel bekommen. Doch der spielstarke Gettorfer sollte keinen besonders guten Abend erleben. Direkt der erste Angriff des ESV wurde gefährlich als Ole Altendorf einem zu kurzen Ball von Niklas Wolf auf seinen Keeper Robin Biss nachging. Der Eckernförder und GSC-Torwart rauschten zusammen, der Ball trudelte ins Tor, doch Schiedsrichter Tom-Lennart Maschmann entschied auf Freistoß für die Gäste. Diese hatten nach einer halben Stunde ihre größte – und einzige Möglichkeit – als Yannick Wolf steil geschickt wurde, ESV-Torwart Marcel Weynell bereits umkurvt hatte, aber nur den Pfosten traf. Von dort sprang der Ball wieder in den Fünfmeterraum und wurde von Leon Knittel geklärt. „Wir haben nichts zugelassen. Ich war zufrieden. Allerdings hätten wir selber auch mehr Torchancen erspielen müssen“, sagt GSC-Trainer Christian Schössler.

Nach der Pause änderte sich erst einmal wenig, denn beide Teams waren weiterhin vor allem auf die Sicherung des eigenen Tores bedacht. So blieb es eine Stunde lang ein maues Derby. Es deutete sich schon an, dass wohl Standards eine große Rolle spielen würden. Zwar hatte der GSC mehr davon, doch die blieben harmlos, während der ESV direkt mit der ersten Ecke der zweiten Hälfte eiskalt zuschlug: Altendorf führte auf den kurzen Pfosten aus, dort verlängert Christopher Nommels und Franz Tuchen war zur Stelle. „Das hat gut geklappt und war auch etwas glücklich zu dem Zeitpunkt. Ich glaube, beide Teams wären mit dem 0:0 zufrieden gewesen“, sagt ESV-Coach Maik Haberlag.

Doch der Treffer brachte neues Leben ins Spiel. Allerdings benötigte auch der GSC einen Standard, um zu seinem Tor zu kommen. Ein Zweikampf zwischen Melwin Horstmann und Niklas Wolf bewertete der Unparteiische als strafstoßwürdig. Kevin Link verwandelte sicher. Nur zwei Minuten später drohte das Spiel endgültig gegen den ESV zu kippen, da Horstmann – wieder nach einem Foul gegen Niklas Wolf – die Gelb-Rote Karte sah. „Da waren wir tot“, sagt Haberlag. Die Gäste rannten nun in Überzahl an. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis das 2:1 für den GSC fällt. Doch das Derby hatte nun weitere Wendungen parat und auch der ESV kam zu einem zweifelhaften Elfmeter nach Foul von Klaas Weber gegen Nommels. Jan-Ole Jürgensen schnappte sich den Ball und verwandelte hart unter die Latte. Nun wurden auch die Zweikämpfe härter und jede Szene auf beiden Seiten lautstark kommentiert.

Der Wahnsinn fand in der 88. Minute seinen Höhepunkt, als Torben Dahsel nur den Pfosten traf. Statt des 2:2 fiel der Treffer im Gegenzug auf der anderen Seiten zum 3:1-Endstand durch Leon Apitz. „Wir hatten heute das nötige Glück, um so ein Derby zu gewinnen“, sagt Haberlag, während Schössler konsterniert von einer „Katastrophe“ sprach. „Das war eine brutale und total unnötige Niederlage“, so Schössler.


ESV: Weynell – Horstmann, Jürgensen, Zülsdorff, Lietz (72. Engelbrecht) – Knittel – Altendorf (89. Medler), Nommels, Mohr, Stöterau (49. Apitz) – Tuchen.

GSC: Biss – Lorenzen, Wick, E. Empen (87. Schmidt), N. Wolf – Weber (89. Herzig), Westphal (83. Kühl) – Link, Y. Wolf, Hansen – Dahsel.

SR: Maschmann (Eidertal Molfsee).

Zuschauer: 158.

Tore: 1:0 Tuchen (60.), 1:1 Link (68., FE), 2:1 Jürgensen (87., FE), 3:1 Apitz (89.).

Gelb-Rote Karte: Horstmann (70., wdh. Foulspiel).


Quelle: 08.09.2018 - Eckernförder Zeitung

Fotos: S. Gerken


Das Stadionheft zum Spiel:

http://www.eckernfoerdersv.de/media/5782.pdf

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