Liga mit Pflichtsieg - mehr nicht
Quelle: Eckernfoerder-ZeitungDie von Henning Seemann erhoffte neue Leidenschaft blieb aus. Die Fußballer des Eckernförder SV gewannen ihr Auftaktspiel vor heimischer Kulisse zwar mit 1:0 (0:0) gegen den TSV Plön, doch von der gewünschten Leichtigkeit, Spielfreude und Leidenschaft war nicht viel zu sehen. Das Engagement stimmt zumindest in der zweiten Halbzeit, was gegen biedere Plöner zum Sieg reichte. Ein Pflichtsieg - mehr nicht.
Doch man musste dem ESV zugestehen, dass mit den Ausfällen von Spielmacher Danny Goos und Kapitän Henning Ströh, der sich im Abschlusstraining einen dicken Fuß zuzog, zwei wichtige Säulen fehlten. Trotzdem, es hätte auch in der ersten Halbzeit etwas mehr sein dürfen, was die Gastgeber, die immerhin die Ambitionen haben, ganz oben mit zu spielen, den Zuschauern anboten. Nach 20 Minuten hatte der TSV Plön immerhin vier Mal (ungefährlich) auf das ESV-Tor geschossen. Die Gastgeber brauchten dagegen bis zur 45. Minute, ehe Youngster Ken-Marvin Smit nach einem Solo einen Schuss auf das Plöner Tor abgab. "Wir müssen das Ding in der ersten Halbzeit in trockene Tücher packen", ist auch Plöns Trainer Peter Zaardt der Meinung, dass die Gäste mehr aus ihrer Überlegenheit hätten machen müssen.
Nach der Pause nahm dann auch der ESV am Spiel teil. Sogar in der Offensive. Ein Freistoß von Daniel Kranz aus 40 Metern wurde immer länger, klatschte an die Latte und wurde zur Ecke geklärt. Aus dieser ergab sich die nächste Großchance für den ESV, als Frank Mettig den Fuß reinhielt und das Leder erneut am Aluminium landete. Jetzt deutete sich die Eckernförder Führung mit jeder Minute mehr an, denn von den Plönern kam gar nichts mehr. In der 63. Minute war es dann auch soweit: Nach einer Ecke war wieder Mettig mit dem Kopf zur Stelle, wieder ging der Ball an die Latte, doch von dort sprang der Timo Bamler vor die Füße, der humorlos aus sechs Metern einschoss. "Da waren wir im Tiefschlaf", so Plöns Trainer Peter Zaardt. Und seine Elf erwachte aus diesem auch nicht mehr. Fynn Gerlach aus der Distanz (70.), Jannik Ewert (75.) und vor allem Victor Buchholz frei aus acht Metern (83.) hätten für ein zweites ESV-Tor sorgen können. Auf der anderen Seite musste Mettig noch einmal in höchster Not vor dem einschussbereiten Bashkim Peci retten (79.). Dann war Schluss und der ESV hat die ersten drei Punkte auf dem Konto.
Für ESV-Trainer Seemann "ist der Sieg auf Grund der zweiten Halbzeit hochverdient." Damit hatte er zwar recht, doch das lag auch am stark abbauenden Gegner. Die Mängel im Offensivspiel hatte aber auch der ESV-Coach bei seiner Mannschaft erkannt. Sie werden in den nächsten Wochen schwer zu beheben sein, denn ohne Danny Goos fehlen dem ESV-Spiel die Ideen und überraschenden Pässe. Marc Medler zeigte auf der Zehner Position zwar kein schlechtes Spiel, doch beschränkte er sich mehr auf frühes stören des Gegners und viel Laufarbeit. "Er hat mir in der zweiten Halbzeit sehr gut gefallen", sagt Seemann.
Eckernförder SV: S. Steingräber - Bamler, Mettig, Lietz, Hinz - Ewert, Kranz - Gerlach, Medler, Smit - Buchholz.
TSV Plön: Alberts - Sartory, Böckmann, Fey, Kaun - Wilfert, Meinzer - Dragusha (77. Ehmke), Reese, Meyer (77. Joswig) - Peci.
SR: Gruhlke (TSV Altenholz)
Zuschauer: 130
Tor: 1:0 Bamler (63.)
