Nachruf Niels Bünning

Der Eckernförder Fußball hat einen seiner Besten und Erfolgreichsten verloren. Niels Bünning ist in der Nacht zum 19. August nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren in seinem Haus im Kreise seiner Familie verstorben. Beruflich hat er sich als Sonderschullehrer als Vorreiter für den Übergang der Integrationsarbeit in Eckernförde vom Integrativen Kindergarten im Brennofenweg in die Gorch-Fock-Grundschule einen Namen gemacht und sich später sehr engagiert und erfolgreich als langjähriger Leiter der Pestalozzi-Schule in Husum für das gemeinsame Lernen von behinderten und nicht-behinderten Schülern eingesetzt.


Niels Bünning war ein Ur-Eckernförder, der seine Kindheit und Jugendzeit im elterlichen Haus im Taterberg verbrachte und seiner Heimatstadt immer treu geblieben ist. Sein Vater Wilhelm war Redaktionsleiter bei der Eckernförder Zeitung.


Niels Bünning machte schon als Jugendlicher Schlagzeilen, weil er schon damals zu den besten Fußballern im Kreis Rendsburg-Eckernförde zählte. Er war mit vielen Fähigkeiten ausgestattet, die aus einem talentierten Jugendfußballer einen auf höchstem Amateurniveau spielenden Fußballer machen: Technik, Übersicht, Torgefährlichkeit. Hervorgegangen aus der erfolgreichen Nachwuchsarbeit des Eckernförder MTV, entwickelte er sich beim Eckernförder SV zum Spielgestalter und Torjäger. Er spielte seit frühester Jugend permanent Kreisauswahl und schloss sich in der A-Jugend der damaligen Kaderschmiede des Büdelsdorfer TSV an. Doch die Verbindung zu „seinem“ ESV war einfach zu stark, er ging zurück, spielte in der höchsten Klasse des Landes und verbrachte in einem starken Team und meist vor großer Kulisse erfolgreiche, emotionale Jahre am Bystedtredder. Nur der damals sehr starke Rendsburger TSV konnte ihn vorübergehend noch einmal ins Stadion Nobiskrug locken, dann war wieder der ESV angesagt. Dort sollte er bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn als Spieler bleiben und coachte später das Liga-Team von 2006 bis 2010.


Niels Bünning war auch außerhalb des Platzes mit seinem Humor und seiner ansteckenden Fröhlichkeit stets ein Aktivposten und bei seinen Mannschaftskameraden sehr beliebt. Der Fußball-„Junkie“ war BVB-Mitglied und brachte es fertig, mit Freunden an einem Wochenende Freitagabend nach Dortmund, Sonnabend nach Köln und am Sonntag nach Bremen ins Stadion zu fahren. Ähnlich verhielt es sich bei seinen Konzert- und Festivalbesuchen, die ihn quer durch die Republik bis in die Schweiz und im Falle von Keith Jarrett sogar die USA führten.

Dieses Aktivsein und diese positive Lebenseinstellung entfaltete er auch in den Schulen, in denen er in Eckernförde, Kiel und schließlich Husum tätig war. Niels Bünning war landesweit ein gefragter Inklusions-Experte. Er gewann mit seiner Pestalozzi-Schule, einem Förderzentrum Lernen, 2016 den renommierten Jakob Muth-Preis der Bertelsmann-Stiftung und arbeitete auch auf Ministeriumsebene an entsprechenden Konzepten mit. Aufgrund seiner bereits fortgeschrittenen Erkrankung ließ er sich im Juni in den vorzeitigen Ruhestand versetzen.

Die Diagnose der Ärzte musste Niels Bünning akzeptieren, die Prognose über die ihm verbleibende Zeit hingegen nicht. Bis zum Schluss war er mit seiner kleinen Familie, seinen Freunden und Begleitern im Gespräch.


Redaktion Eckernförder Zeitung Gernot Kühl

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