Punkteteilung in Bordesholm, Liga spielt 2:2

Es ist vollbracht. Aufsteiger Eckernförder SV ergatterte am sechsten Spieltag seinen ersten Oberliga-Zähler. „Den haben sich die Jungs auch redlich verdient“, befand ESV-Sportvorstand Michael Hansen das 2:2 (0:1)-Remis beim TSV Bordesholm als in Ordnung, wenngleich seine Farben den Ausgleich erst spät verbuchten.

 

Andererseits gaben die Fördestädter jedoch auch eine Führung aus der Hand, die der stark aufspielende Jannes Mohr nach einer halben Stunde mit einem formvollenden Winkelschuss aus 25 Metern bewerkstelligte, nachdem die Hausherren zwar mehr Ballbesitz hatten, aber nur selten brandgefährlich vors Tor des ESV kamen.

 

Die beste Gelegenheit hatte hier Malte Lucht auf dem Fuß, der aber nach herausragenden Steilpass von Aaron Meyerfeldt und einer Vorlage von Mattes Sievers an Eckernfördes Schlussmann Torben Christensen scheiterte (21.). „Mit dem 1:0 waren wir richtig gut im Spiel“, spürte nicht nur Trainer Maik Haberlag, wie die Weiß-Schwarzen von dem Treffer beflügelt wurden und ihre Führung durchaus hätten ausbauen können. So köpfte der ungemein fleißige Christopher Nommels nur zwei Zeigerumdrehungen nach dem Führungstor aus kurzer Distanz knapp am Ziel vorbei und Bordesholms Torhüter Felix Rathjen parierte einen leicht abgefälschten Freistoß von Jannes Mohr sehenswert zur Ecke.

 

„20 richtig gute Minuten reichen ganz einfach nicht für einen Sieg in der Oberliga“, haderte TSV-Trainer Björn Sörensen nach dem Abpfiff mit der fehlenden Konstanz in seinen Reihen und spielte damit auf die beste Phase der „Lindenträger“ an, die mit dem Wiederanpfiff anbrach und von einem taktischen Kniff des Coaches begünstigt wurde. Er stellte nämlich vom üblichen 4-3-3-System auf eine 4-1-3-2-Formation um, stellte im Zuge dessen Mika Jönhck vom Mittelfeld in den Sturm und zog dafür Lucht vom Angriffszentrum zurück auf die Position hinter den Spitzen, wo sich plötzlich reichlich Raum für die Hausherren offenbarte. Einen direkten Einfluss auf den Treffer zum 1:1 hatte diese Maßnahme indes nicht, denn dieser entsprang einem ruhenden Ball: Jöhncks Ecke wurde durch Lucht per Kopf auf den zweiten Pfosten verlängert von wo aus Marvin Mohr cool einschob (49.).

 

Bordesholm blieb am Drücker und belohnte sich selbst mit einer tollen Kombination, die das zu diesem Zeitpunkt hochverdiente 2:1 zur Folge hatte. Sievers fand Lucht vor dem Strafraum, der mit einem Direktpass in den Lauf von Luca Groth glänzte. Der Außenverteidiger bewies selten dargebotene Abschlussqualitäten und verwandelte mit Innenpfostenkontakt (55.). „Nach dem Tor haben wir aber bald damit aufgehört, diese Räume zu bespielen und haben es somit nicht verstanden, für die Entscheidung zu sorgen“, übte Sörensen Kritik.

 

Überhaupt hatte die Partie nun kaum noch Höhepunkte spielerischer Natur zu bieten und sorgte stattdessen mit zunehmendem Diskussionsbedarf für einen gewissen Unterhaltungswert, ehe den bis zum Schluss an sich glaubenden Gästen doch noch das Tor ins Glück gelang. Es war eine Halbfeldflanke von Nommels, die durch Lukas Witte verlängert und den Kopf von Tim Schikorr veredelt wurde (89.).

 

 „Ich freue mich riesig für die Jungs und bin stolz auf sie. Endlich hat das Warten für uns ein Ende!“, gab Haberlag nach dem Abpfiff sichtlich erleichtert zu Protokoll und bezeichnete den Punktgewinn als enormen Druckabfall, während sein Gegenüber Sörensen das Remis alleine ob des späten Gegentreffers als den Verlust zweier Punkte wahrnahm: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht die richtige Einstellung zum Spiel gefunden und müssen allmählich zusehen, dass wir unsere Leistung konstanter auf den Platz bringen. Das ist dann wohl auch eine Frage des Kopfes. Allerdings dürfen wir auch nicht ständig so viele Gegentore aus eigentlich so wenigen Torchancen gegen uns kassieren.“

 

TSV Bordesholm: Rathjen – Groth, Petersen, Alexander Meyerfeldt, Bräunling (67. Vones) – Aaron Meyerfeldt (46. Bandholt), M. Mohr, Jöhnck – Sievers (78. Hummel), Lucht, Musci.


Eckernförder SV: Christensen – Lorenz, Knittel, Zülsdorff, Lietz – J. Mohr – Bamler (62. Altendorf), Nommels, Stöterau (75. Witte), Apitz (67. Mahrt) – Schikorr.


SR: Olimsky (Tellingstedt).


Zuschauer: 120.


Tore: 0:1 J. Mohr (30.), 1:1 M. Mohr ( 49.), 2:1 Groth ( 55.), 2:2 Schikorr (89.).

 

Quelle: Eckernförder Zeitung v. 2. September 2019

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