Bonus-Punkt verpasst / Husum dreht das Spiel in Eckernförde

Ein wenig Unvermögen, aber auch viel Pech haben dafür gesorgt, dass der Eckernförder SV im Heimspiel gegen die Husumer SV am Ende ohne Punkt da stand. Dabei führte die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Töns Dohrn gegen den Aufstiegsanwärter Husumer SV bereits mit 2:0. Ein Pfostentreffer sowie sehr unglückliche Entscheidung des Schiedsrichtergespanns sorgten dafür, dass der ESV die Partie nicht für sich entschied, und mit leeren Händen den Gang in die Kabine antreten musste.

Der ESV musste auf eine ganz Reihe potenzieller Stammspieler verzichten. Ole Altendorf (verletzt), Max Gülzner (Bereitschaft) und Tim Schikorr (Sperre) waren sogar vor Ort, konnten aber nicht helfen. Mussten sie anfangs jedoch auch nicht, denn die Eckernförder präsentierten sich engagiert und kaltschnäuzig vor dem Tor. Nach einem Standard vergaß der Gast Leon Engelbrecht im Strafraum, der sich für so viel Platz mit dem frühen 1:0 bedankte (4.). „Wir waren anfangs total blockiert im Kopf“, sagte Husums Trainer Dennis Witt.

So trat seine Elf in den bisherigen Spielen im Jahr 2018 meist auf. Und auch gegen die Eckernförder wurde es erst einmal nicht besser. Im Gegenteil: Wieder vergaß die HSV-Abwehr nach einem Standard einen Eckernförder. Diesmal war es Nicolas Lietz, der auf 2:0 erhöhte (21.). Christopher Nommels narrte mit einer simplen Körpertäuschung kurz darauf André Witthorn, hatte freie Schussbahn aus zwölf Metern und traf nur den Pfosten. Anstelle mit 3:0 vorne zu liegen, dauerte es nicht lange, und die Husumer kamen auf 1:2 heran.

Nach einem Stellungsfehler in der ESV-Abwehr war HSV-Stürmer Hendrik Fleige durch und wurde von Leon Engelbrecht unclever zu Fall gebracht. Den Strafstoß verwandelte Husums Goalgetter höchst selbst (29.).

Nach dem Seitenwechsel wurden die Eckernförder wieder etwas präsenter, Dohrn ahnte aber schon, dass auf sein Team noch Ungemach zukommen würde. „Wir wollten so lange es irgendwie möglich war das 2:1 halten, denn selbst ein Punkt gegen Husum wäre schon ein Bonus gewesen“, so der ESV-Coach. Klappte Anfang der zweiten Hälfte auch gut, aber zwei ganz entscheidende Situationen legten die Unparteiischen gegen den ESV aus.

Aus dem Spiel heraus ließ die wachsame ESV-Abwehr so gut wie nichts zu, aber nach 74 Minuten gab es plötzlich wieder Elfmeter. Franz Tuchen bekam den Ball im Strafraum aus kurzer Distanz an die Schulter. Der Linienrichter wollte eine absichtliche Verbreiterung der Körperfläche ausgemacht haben. Schiedsrichter Tobias Drever hielt kurz Rücksprache und gab dann den Elfmeter. Eine Karte gegen Tuchen blieb jedoch aus, da sich das Gespann nicht mehr sicher war, welcher Spieler das Vergehen begannen hatte. Fleige blieb vom Punkt erneut cool und traf zum 2:2 (74.).

Von diesem Tiefschlag erholten sich die Gastgeber nicht. Fünf Minuten später griff Leon Knittel auf seiner rechten Abwehrseite nicht konsequent an, Husum spielte einen einfachen Doppelpass im Eckernförder Sechszehner und Valentin Godt traf das Leder aus spitzen Winkel perfekt, sodass der Ball zum 3:2 für die Gäste einschlug. „Uns fehlt in vielen Situationen einfach die Cleverness. Das dritte Tor spielt Husum zwar gut heraus, wir müssen es aber besser verteidigen“, sagte Dohrn, der spätestens nach 87 Minuten total bedient war.

Lars Puphal hatte nach einem Standard das 3:3 geköpft, doch der Linienrichter entschied auf Abseits, was zumindest ein wenig fragwürdig war. In der Schlussminute rettete dann HSV-Keeper Florian Cornils mit einem starken Reflex gegen Nommels den Sieg der Gäste.„Es fühlt sich gerade so an, als ob wir um mindestens einen Punkt betrogen wurden“, so Dohrn, der seiner Mannschaft eine über weite Strecken sehr engagierte Leistung bescheinigte. Für Husums Trainer Witt war zumindest die zweite Hälfte seiner Elf akzeptabel. „Damit bin ich zufrieden.“

Eckernförder SV:
Weynell – Knittel (83. Medler), Puphal,Vollmer,Mohr – Engelbrecht (54. Stöterau), Horstmann (46. Tuchen) – Apitz, Nommels, Lietz – Jürgensen.

Husumer SV:
Cornils – Witthorn (67. Feller), Herpel, Matthiesen, Koschenz – Gielow, Christiansen – Godt, Peters (83. Steen), Sander (46. Ludwig) – Fleige.

SR:
Drever (TSV Schlutup).
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 Engelbrecht (4.), 2:0 Lietz (21.), 1:2 Fleige (29., Foulelfmeter), 2:2 Fleige (74., Handelfmeter), 2:3 Godt (79.).


Quelle: shz.de / S. Gerken

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