U19: 90. Minute - Kopfball Wechsler - der Rest ist Jubel

U19: 90. Minute - Kopfball Wechsler - der Rest ist Jubel

Aufstieg perfekt! Eckernförder SV - Rot/Schwarz Kiel 2:1 (0:1)

Quelle: Eckernförder-Zeitung

Die A-Jugenfußballer des Eckernförder SV hatten sich mit ihrer Zielsetzung bewusst weit aus dem Fenster gelegt und wurden belohnt. Allerdings erst spät - in einem Aufstiegsendspiel, welches nichts für schwache Nerven war. Erst in der 95. Minute erzielte Joker Jan Eric Wechsler das 2:1 für die Eckernförder gegen Rot-Schwarz Kiel. Direkt danach war Schluss und der Jubel kannte keine Grenzen mehr. Der Verbandsligaaufstieg war geschafft.

23-53373676Der Joker sticht: Jan Eric Wechsler (Mi.) wird von Torben Klos (li.) und Leon Engelbrecht nach seinem entscheidenden Tor zum 2:1 "eingefangen". Wenige Sekunden nach diesem Foto begruben etwa 20 Mitspieler und Fans den Doppeltorschützen unter sich.

Das finale Spiel gegen die Kieler fand in Rotenhof auf neutralem Platz statt. Und nur wenige hundert Meter entfernt kämpfte gleichzeitig der BSC Brunsbüttel - der ärgste Konkurrent der Eckernförder - ebenfalls auf neutralem Platz in Fockbek gegen die SG Großer Plöner See um den Aufstieg. Die Ausgangslage war klar: Brunsbüttel würde gegen Plön gewinnen, was bedeutete, dass auch der ESV gegen Rot-Schwarz einen Sieg brauchte. Doch nach einem guten Start machten die Eckernförder erst einmal dort weiter, wo sie gegen die SG Großer Plöner See aufgehört hatten. "Unsere Spieleröffnung war eine Katastrophe", erklärt ESV-Trainer Ottmar Gerlach. Und so wurden die Kieler nach gut 20 Minuten auch eingeladen in Führung zu gehen, als nach einem einfachen Ballverlust das Leder in die Gasse gespielt wurde, und Yannick Lowaßer im Eins-gegen-Eins keine Chance hatte. "Nach 35 Minuten hatten wir uns aber wieder berappelt", weiß Gerlach, doch jetzt wurde es erst richtig bitter. Die Eckernförder kamen zu besten Möglichkeiten, ließen aber allein in den letzten drei Minuten vor der Pause drei Hochkaräter liegen.

Nach dem Wechsel gab es nur noch Einbahnstraßenfußball auf das Tor der Kieler zu sehen. Es wurde hektisch, hitzig und immer wieder trafen die ESV-Talente vor dem Kieler Tor die falsche Entscheidung. Doch mit der Hereinnahme von Joker Jan Eric Wechsler gelang Ger lach der entscheidende Schachzug. Nach 68 Minuten köpfte er das überfällige 1:1. Auch danach kam von Rot-Schwarz nichts mehr. Stattdessen baute der ESV immer mehr Druck auf, blieb sich aber treu, im Strafraum immer die falschen Entscheidungen zu treffen. Spätestens als Tjark Rennwald völlig allein gelassen in der 87. Minute auf den Torwart zustürmte, hatten sich die knapp 200 Eckernförder Zuschauer zum Jubeln bereit gemacht - doch auch er schoss Kiels Keeper an. "Irgendwann war dann auch bei mir der letzte Funke Hoffnung erloschen", gibt Gerlach zu. Seine Schützlinge ließen in fast schon kurios-komischer Manier auch in der Nachspielzeit weitere Riesenchancen aus. Der Aufstieg schien verspielt, doch in der 95. Minute gab es eine letzte Ecke: Wieder flog Wechsler heran, und diesmal war der Ball drin. Der Jubelsturm konnte beginnen, denn der Schiedsrichter hatte direkt nach dem Tor abgepfiffen. Freudenschreie, Jubeltrauben, Bierduschen, Luftsprünge - die Eckernförder ließen ihrer Erleichterung und Freude freien Lauf. Trainer Gerlach und Co-Trainer Jörg Lorenz wurden von der Mannschaft mehrmals hoch in die Luft geworfen, und auch der Anhang hatte mittlerweile den Platz gestürmt. "Die A-Jugend ist im Verein viel enger mit dem Seniorenbereich zusammengewachsen, als in der Vergangenheit. Nur so geht es, und das wollten wir. Natürlich war es für die Jungs zusätzliche Motivation, aber auch Druck, dass soviele Zuschauer aus Eckernförde vor Ort waren", ist Gerlach stolz auf seine Schützlinge.

In der Verbandsliga will der ESV nicht die typische Rolle des Aufsteigers einnehmen, dem es lediglich darum geht, die Klasse irgendwie zu halten. Gerlach: "Wir treten nicht an, um am Ende auf Platz sieben oder acht zu landen. Wir haben eine gute Truppe und wollen am liebsten jedes Spiel gewinnen." Forsche Töne, doch damit hatte die ESV-A-Jugend ja auch in dieser Saison Erfolg.

ESV: Lowaßer - Raider (46. Liese), Doorentz, Ger lach, Paulinski (28. Stöterau) - Eggers, Engelbrecht - Klos, Lotze (28. Schulze, 88. Schumacher) - Rennwald, Schumacher (58. Wechsler).

SR: Hertel (SV Bokelholm) - Zuschauer: 250.

Tore: 0:1 (26.), 1:1, 2:1 Wechsler (68., 90.).

Bes. Vork.: Rot-Schwarz Kiel bekommt zwei Zeitstrafen wegen Unsportlichkeiten.



BSC Brunsbüttel - SG Großer Plöner See 8:1 (4:1)

14.06.2013 Endstand nach drei Spielen Gruppe B:
1. Eckernförder SV 7 Punkte 6:2 Tore
2. BSC Brunsbüttel 6 Punkte 10:4 Tore
3. RS-Kiel 3 Punkte 2:4 Tore
4. SG Großer Plöner See 1 Punkt 2:10 Tore
BSC Brunsbüttel steigt nach erfolgreicher Relegation ebenfalls auf.
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