Auf dem Platz war Hartmut Prussas fast nicht zu stoppen

Dieses Duell konnte er nicht gewinnen

Wir trauern um Hartmut Prussas

Unser langjähriger Liga-Sturmführer und Torgarant hat uns verlassen.

Vereinstreue bestimmte bis zuletzt, noch in der Funktion als Kassenwart seiner „Alt-Internationalen“ sein Handeln. Auf die Frage, ob es ihn nicht gereizt hätte, einem der verlockenden Angebote nachzugeben, antwortete Hartmut, in seiner unverwechselbaren Art, "Wieso sollte ich wechseln. Der ESV ist mein Verein. Woanders wollte ich nie spielen." Diese wenigen Worte sagen mehr als seitenlange Texte und beschreiben einen Ur-ESVer, der auf ewig mit seinen 187 Toren, die er in 624 Spielen erzielt hat, in den ESV-Analen verwurzelt bleiben wird und dem wir zu großem Dank verpflichtet sind.

Klein Hartmut schnürte seine Fußballstiefel am Bystedtredder erstmalig in unseren Knaben-Mannschaften. Trotz seiner wenig ausgeprägten Affinität zu endlosen Sprints, die er bis in den Senioren-Bereich behalten sollte, blitzten seine Qualitäten bereits in früher Jugend auf. Und diese Fähigkeiten brachten ihm schnell Berufungen in die schleswig-holsteinische Landesauswahl ein. Als Highlight in seiner Jugendzeit beschrieb er die Teilnahme am Länderpokal in der Sportschule Duisburg-Wedau, auch wenn der Erfolg überschaubar blieb.

Wesentlich erfolgreicher gestaltete sich der Wechsel vom Jugend- in den Seniorenbereich. Bereits als A-Jugendlicher ging er in der zweithöchsten Liga des Landes auf Torejagd und nur 3 Jahre später sicherte er sich zum ersten Mal die Torjägerkanone. Auch ein Knorpelschaden im Knie vermochte Hartmut nicht zu bremsen und so war er 1978 wieder voll im Saft und ein wichtiger Bestandteil der Liga-Mannschaft, die nach 22 Jahren wieder den Aufstieg in die höchste schleswig-holsteinische Spielklasse schaffte und im Rahmen der Borbyer Gilde frenetisch gefeiert wurde. Im Alter von 39 Jahren beendete er dann seine Zeit in der Liga und ließ es fortan in der 3. Mannschaft etwas gemütlicher angehen. Doch gewinnen wollte er auch weiterhin und so stieg die Elf in den nächsten 3 Spielzeiten, von der B-Klasse in die Kreisliga gleich zweimal auf. In dieser Zeit leckte er dann auch Blut für das Traineramt, welches er in unserer Jugendabteilung mit Erfolg über mehrere Altersklassen hinweg ausübte. Diese Verbindung zu seiner/unserer Jugend sollte bis zum Schluss nicht enden, denn auch bei seinen Alt-Internationalen Altherren, wo er der Mann für die Finanzen und Wortführer, wenn es galt die große Runde zu bändigen, war, hatte er stets ein offenes Ohr für die Belange unserer Jugendabteilung und so sind zahlreiche Anschaffungen auf seine Initiative und seine Durchsetzungskraft zurückzuführen.

Mit Hartmut Prussas verlieren wir einen großartigen Menschen und Sportler, der stets das Rampenlicht gemieden hat und stattdessen Taten hat sprechen lassen. Kurz gesagt, ein Schwarz-Weißes Urgestein, der, aufgrund seiner sportlichen Fairness und Bescheidenheit, über die Vereinsgrenzen hinaus sehr große Anerkennung und Respekt erlangt hat.

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