Liga gewinnt Kreispokal

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TuS Jevenstedt - Liga 3:6 n.E. (0:1, 2:2, 3:3) Mettig Verletzung überschattet Titelverteidgung...

Quelle: Eckernförder-Zeitung

Im Finale des Fußball-Kreispokals setzte sich der ESV erst nach Verlängerung und Elfmeterschießen mit 5:3 gegen Kreisligist TuS Jevenstedt durch.

Die Fußballer des Eckernförder SV krönten eine starke Rückserie mit dem Pokalsieg und der damit erfolgreichen Titelverteidigung.

„Vielleicht war es das schlechteste Spiel, seitdem ich hier Trainer bin.“ ESV-Coach Stefan Mackeprang war sich da nicht ganz so sicher, aber am Ende durfte er trotzdem jubeln. Die Verbandsligafußballer des Eckernförder SV verteidigten ihren Kreispokaltitel in einem denkwürdigen Endspiel gegen Kreisligist und Gastgeber TuS Jevenstedt.

Es war ein Pokalfight, der wirklich alles zu bieten hatte, allerdings auch einen tragischen Zwischenfall mit der Verletzung von Frank Mettig. Der TuS Jevenstedt und der Eckernförder SV lieferten sich ein packendes Finale inklusive mehrere Wendungen und einer Entscheidung im Elfmeterschießen. Schließlich konnte sich der ESV nach dem 6:3 (0:1, 2:2, 3:3)-Sieg über die Titelverteidigung freuen.

Es war allerdings ein schmeichelhafter Triumph, denn der Kreisliga-Vertreter war über weite Strecken der Partie überlegen. Jevenstedts Trainer Michael Rohwedder freut sich zumindest darüber, „dass wir den Gegner phasenweise an die Wand gespielt haben.“

Es begann schlecht für die Gastgeber. Nach zehn Minuten war es einer der gefürchteten Eckernförder Freistöße, die für den ersten Treffer sorgten. Timo Ruge köpfte, bedrängt von Henning Ströh, ins eigene Netz. Das aber war es mit der Herrlichkeit des ESV. Fortan merkten die Jevenstedter, dass sie es an diesem Tage nicht mit einem übermächtigen Gegner zu tun hatten, legten ihren Respekt ab und dominierten das Spiel. „Wir wollten zunächst einmal etwas abwarten. Ich war selbst etwas überrascht, dass Eckernförde so wenig nach vorne gemacht hat“, sagt Rohwedder. Hendrik Lassen hatte die Lufthoheit im Mittelfeld, Piet Gömpel und Thore Neben spielten ein ums andere Mal gefährliche Pässe in die Spitze. Alleine die zum Teil großen Torchancen blieben ungenutzt. Ob Sebastian Hehnke, Mirko Mrosek, Timo Klug, Neben, Gömpel oder Lassen. Allen blieb der Torerfolg zunächst versagt. Der ESV kam lediglich durch Garbit Temirgans Lattentreffer gefährlich vor das Jevenstedter Tor.

Nach der Pause blieb es beim Einbahnstraßenfußball. Allerdings konnten Mrosek und Hehnke mit wunderschönen Toren die Partie drehen. Und als auf Jevenstedter Seite schon alles auf Pokalsieg eingestellt war, war es das zweite Eigentor durch Neben, das die Verlängerung erzwang.

Nach der langen Verletzungspause hatte der TuS Probleme wieder Fahrt aufzunehmen. So brachte Eduard Moor den ESV in Unterzahl – das Auswechselkontingent war nach Mettigs Verletzung erschöpft – wieder in Front, ehe diesmal der TuS in Person von Bjarne Timm den späten Ausgleichstreffer erzielte (120.).

Das Elfmeterschießen verkam dann allerdings zu einem echten Langweiler im Vergleich zu den 120 Minuten zuvor. Während die Eckernförder mit Nicolas Lietz, Eduard Moor und Sönke Matthiesen drei sichere Schützen stellten, scheiterten Piet Gömpel, Bjarne Timm und Timo Ruge an Tim Steingräber.

SR: Simon (Fortuna Stampe).

Zuschauer: 500.

Tore: 0:1 Ruge (10., ET), 1:1 Mrosek (59.), 2:1 Hehnke (73.), 2:2 Neben (90. +1, ET), 2:3 Moor (101.), 3:3 Timm (120.).

Elfmeterschießen: 3:4 Lietz, Steingräber hält gegen Gömpel, 3:5 Moor, Steingräber hält gegen Timm, 3:6 Matthiesen, Steingräber hält gegen Ruge.


Zusatzbericht Verletzung Frank Mettig:

Die Verletzung von ESV-Routinier Frank Mettig sorgte für eine 45-minütige Unterbrechung des Fußball-Kreispokalfinales zwischen dem TuS Jevenstedt und dem Eckernförder SV. Was war passiert?

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Wenn der ESV-Abwehrroutinier Frank Mettig benommen auf dem Boden liegen bleibt, dann muss wirklich etwas passiert sein. Das war auch seinen Mitspielern schnell klar, denn nach dem zweiten Jevenstedter Eigentor wich die Freude über den späten Ausgleich innerhalb von Sekunden der Sorge um den 37-Jährigen. Der war im Kopfballduell mit Marten Schlüter zusammengestoßen. Teamarzt Dr. Norbert Lins war sofort zur Stelle, und da Mettig kurzzeitig bewusstlos war, blutete und sich übergab, rief Lins den Rettungshubschrauber. Lins: „Frank hat eine schwere Gehirnerschütterung.“ Auch ein Schädelhirntrauma war am Platz noch nicht ausgeschlossen, weshalb Mettig mit dem Rettungswagen 50 Meter zum Hubschrauber gebracht wurde. Von dort ging es in die Spezialklinik nach Kiel.

Es gibt aber positive Anzeichen, dass die Verletzung nicht so schlimm ist. Trainer Stefan Mackeprang sagte vor dem abendlichen Mannschaftessen gegenüber der EZ: „Wir haben zwar nichts Genaueres erfahren, aber wir wissen, dass Frank zumindest nicht auf die Intensivstation verlegt wurde.


Zusatzbericht Tim Steingräber: Ein bescheidener Pokalheld

Wohl nur die wenigsten der 500 Zuschauer in Jevenstedt hätten die beiden ersten ESV-Gegentreffer Torwart Tim Steingräber angekreidet. Er jedoch übt Eigenkritik: „Ich habe das 1:1 verschuldet, und beim 1:2 sah ich auch nicht gut aus.“ Er sagt weiter: „Irgendwie musste ich ja meine Fehler wieder gut machen.“ Das gelang dann auch eindrucksvoll. Im Elfmeterschießen lief er zur Höchstleistung auf. Alle Jevenstdter Schützen konnten Steingräber nicht bezwingen. Dabei hatte der ESV-Keeper auch einen Joker im Ärmel, denn von der Bande rief ESV II-Spieler Torsten Sienknecht vor dem ersten Elfmeter die richtige Ecke rein. „Bei den anderen beiden hatte ich einfach Glück“, gibt Steingräber zu. Sein Fazit nach dem überaus dramatischen Pokalerfolg: „Natürlich ist das der Hammer, aber auch sehr, sehr glücklich für uns.“ Tim Steingräber – ein bescheidener Pokalheld.



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