Liga Nahe dran am Derbysieg

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Eckernförder SV - Rendsburger TSV 0:0 (0:0)

Quelle Eckernförder-Zeitung

Ein Schritt nach vorne, oder doch nur kein weiterer Rückschritt? Das 0:0 der Verbandsliga-Fußballer des Eckernförder SV im Heimspiel gegen den Rendsburger TSV war eine Mischung aus beidem. Im Gegensatz zum desaströsen 1:8-Debakel in der Vorwoche gegen Schilksee, stand gegen den RTSV zumindest die Abwehr wieder gewohnt sicher. Was dem ESV jedoch nicht gelang, war, sich endlich im Sturm frei zu schwimmen. Victor Buchholz, Danny Goos und Co. leiden weiterhin an Ladehemmung.

Die Vorzeichen standen eindeutig zu Gunsten der Rendsburger Gäste. Die Mannschaft von Trainer Lars Zeruhn hatte zuletzt drei, teilweise sehr überzeugende Siege in Folge eingefahren - allerdings mit Kronshagen, Lütjenburg und Schönkirchen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Kurios: Genau gegen diese drei Mannschaften muss der ESV in den kommenden Wochen ran.

Wer gedacht hatte, dass der RTSV die verunsicherten Hausherren in den Anfangsminuten ordentlich unter Druck setzt, um so von einer eventuellen Verunsicherung zu profitieren, sah sich getäuscht. "Natürlich wollten wir versuchen, die Unsicherheit beim ESV auszunutzen, aber es ist uns nicht gelungen", sagt RTSV-Trainer Zeruhn. Im Gegenteil, die Gäste ließen sich in einigen Situationen sogar vom ESV abkochen, sodass Jannik Ewert (4.) und Daniel Kranz (7.) jeweils aus 12 Metern zum Schuss kamen. Während der von Ewert vorbei ging, musste RTSV-Keeper Fabian Skoruppa gegen Kranz' Versuch schon sein ganzes Können zeigen und lenkte den Flachschuss zur Ecke. Dem ESV war es also gelungen, die von Trainer Henning Seemann geforderte Reaktion auf das 1:8 in Schilksee zu zeigen. Nachdem Frank Mettig per Kopf die dritte ESV-Chance in der Anfangsviertelstunde vergab, kamen auch die Gäste nach 17 Minuten erstmals gefährlich vor das Tor der Hausherren. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zielte Kai Zapfe erst deutlich vorbei, doch nur 20 Sekunden später war Mahmut Korkmaz in guter Schussposition - vorbei. Es ging unterhaltsam weiter: Ein guter Versuch aus 20 Metern von Ken-Marvin Smit konnte Skoruppa nur abklatschen lassen (21.), doch Dirk Wallochny kam an den Abpraller nicht heran. Auf der Gegenseite zielte Kevin Rathjen nur wenige Zentimeter am ESV-Tor vorbei (26.). Der RTSV nahm fortan mehr am Spiel teil, doch da beide Abwehrreihen sich bis zur Pause keine Fehler mehr leisteten, ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Hausherren offensiv sogar noch eine kleine Schippe drauf legen. Das Problem war nur, dass sich die Eckernförder nicht belohnten. "Ich hab wirklich gehofft, dass uns mit einem Tor endlich der Brustlöser gelingt", sagt Seemann. Am dichtesten dran war zweimal Wallochny, doch nach 49 Minuten zielte er drüber und die perfekte Vorarbeit auf der linken Außenbahn von Smit (83.) konnte er auch nicht verwerten, als ihm aus acht Metern nur ein Schüsschen in Richtung Eckfahne gelang.

Der RTSV wirkte in den Schlussphase etwas unsortiert, und nach einem weiteren Ballverlust war der eingewechselte Philipp Schnoor auf dem Weg zum 1:0, doch er verpasste den richtigen Moment zum Abspiel auf den völlig freien Goos in der Mitte und wurde trotz eines recht komfortablen Vorsprungs noch abgegrätscht (84.). "Ich denke, es war ein gerechtes Remis, auch wenn wir am Ende auch gut und gerne 0:1 verlieren können", weiß Zeruhn, der bemängelt, dass sich seine Schützlinge "insgesamt zu wenig bewegt" hätten.

Tatsächlich waren es die Eckernförder, die das Spiel fast durchgehend im Griff hatten, wobei es weiterhin an einem hakt. "Die Krankheit in unserem Offensivspiel konnten wir noch nicht ablegen", sagt Seemann, wobei er immerhin positiv feststellen durfte, dass sich sein Team ein paar gute Möglichkeiten heraus gespielt hatte. Jetzt muss nur noch mal ein Abschluss reingehen. Seemann weiter: "Wir haben die notwendige Reaktion gezeigt. Ganz wichtig war uns, dass die Null wieder steht. Leider waren unsere Abschlüsse zu häufig von Hektik geprägt. Es fehlt an der Lockerheit und am Selbstbewusstsein."

Während der ESV nun also drei vermeintlich leichtere Gegner vor der Brust hat, heißen drei der vier nächsten RTSV-Gegner Klausdorf, Bordesholm und Schilksee. Danach wird man sehen, in wie weit die Zeruhn-Elf tatsächlich gehobene Ansprüche in dieser Saison haben darf.


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